Business Websites Part 2 – Ertragsquellen und Marktplätze von Domains

In Part 1 haben wir uns der Frage gewidmet, wie eine Business Website zu bewerten ist. Im aktuellen Artikel geben wir Tipps, mit Hilfe welcher Mittel man den Wert einer Website steigern kann. Dabei gehen wir auf die zwei wichtigsten Faktoren zur Berechnung des Wertes einer Website ein: Dem wirtschaftlichen Wert und der SEO Power. In einem kommenden Artikel widmen wir uns dem Thema „Social Media Profile“ und in dem Zusammenhang auch der Kategorie „Content“.

1. Wirtschaftlicher Wert: Welche Ertragsquellen gibt es bei einer Website?

Um mit einer Website Geld zu verdienen, muss man sich entscheiden in welcher der folgenden Kategorien man sich platzieren möchte. Dabei ist zu beachten, dass es bestimmte Ertragsquellen gibt, bei denen man keine eigenen Produkte verkauft und andere in denen man selbst zum Verkäufer wird. Im Folgenden werden die einzelnen Ertragsquellen beschrieben und nach Marketing- und Verkaufsaufwand unterschieden.

Ertragsquellen von Webseiten und das Verhältnis zwischen Marketingaufwand und Verkauf

Amazon PartnerNet

Das Amazon Partner Network ist nach eigenen Angaben das größten Affiliate-Marketing-Programm der Welt. Ein Affiliate-Systeme ist eine digitale Vertriebsart, bei der Vertriebspartner dafür sorgen, dass Umsätze bei einem kommerziellen Anbieter erzielt werden und dafür eine Provision erhalten. Das Affiliate Programm von Amazon funktioniert dabei wie ein Empfehlungssystem: Content Creator, Publisher und Bloggern können ihren Traffic auf der Website oder ihre Reichweite in Social Media dafür nutzen, Produkte und Programme auf Amazon zu empfehlen. Dazu erhalten Sie einen Affiliate Link, der eindeutig dem Creator zuzuordnen ist. Resultiert aus diesem Traffic auf Amazon ein Verkauf, erhält der Creator eine Provision. Gerade bei Hochpreisigen Produkten kann hier ein hoher Ertrag erwirtschaftet werden.

  • Marketingaufwand: Hoch, da nur qualifizierter Traffic von potenziellen Käufern zählt.
  • Verkauf: Kein eigener Verkauf von Produkten, es werden lediglich Empfehlungen für Produkte und Programme auf Amazon ausgesprochen.

DisplayAds / AdSense

Das Google Display Network liefert die Basis für Google AdSense. Im Display Network können Werbetreibende Banner in standardisierten Formaten hochladen, die auf verschiedenen Webseiten innerhalb des Internets platziert werden. Ein Webseitenbetreiber, kann mir Hilfe von Google AdSense seine Website als Werbefläche zur Verfügung stellen. Die Einnahmen des Webseitenbetreibers variieren je nach Auszahlungsmodell, Art des Banners und Inhalt/Zielseite des Banners. Dabei werden sowohl Ausstrahlungen von Werbebannern auf der eigenen Webseite von Google bezahlt, als auch Klicks auf den Banner.

  • Marketingaufwand: Hoch, da CPM und CPC Preise im Display Network sehr niedrig sind und sich somit die Provision für den Vertriebspartner erst bei extrem hohen Traffic auszahlt.
  • Verkauf: Kein eigener Verkauf von Produkten, es werden lediglich Werbeflächen zur Verfügung gestellt.

Amazon Merch

Gerade für Designer und Anbietern von Nischenprodukten bietet Amazon Merch die Möglichkeiten, Merchandiseprodukte wie T-Shirts, Pullover und Co. zu verkaufen. Dabei erledigt Amazon den gesamten Prozess der Produktion, dem Versand und der Rückabwicklung bei Stornos, lediglich die Designs müssen hochgeladen und passende Produkte ausgewählt werden. Die Produkte werden auf Amazon verkauft und der Anbieter erhält eine Provision pro verkauftem Artikel. Dabei wird sowohl innerhalb von Amazon gewisser Traffic erzeugt, der größte Anteil jedoch wird meist über eigene Kanäle umgesetzt.

  • Marketingaufwand: Mittel bis hoch, da Produkte in einer noch nicht stark besetzten Nische vom Amazon Algorithmus selbst verbreitet werden, jedoch meist ein Großteil der Verkäufe über eigene Kanäle geschieht.
  • Verkauf: Die Abwicklung des Verkaufs wird komplett von Amazon übernommen, lediglich eigene Designs müssen erstellt werden.

Amazon KDP

Mit Amazon Kindle Direct Publishing (KDP) können E-Books und Taschenbücher kostenlos angeboten und verkauft werden. Dabei übernimmt Amazon wie im oberen Beispiel den gesamten Prozess der Produktion, dem Versand und der Rückabwicklung bei Stornos, der Anbieter muss lediglich die Inhalte der Bücher bereitstellen und die Vermarktung antreiben.

  • Marketingaufwand: Mittel bis hoch, da E-Books und Taschenbücher auch innerhalb des Amazonkosmus angeboten und empfohlen werden, der meiste Traffic wird jedoch meist über eigene Kanäle produziert.
  • Verkauf: Die Abwicklung des Verkaufs wird komplett von Amazon übernommen, lediglich die Inhalte der E-Books und Taschenbücher werden vom Anbieter bereitgestellt.

FBA

Beim Angebot Fulfillment by Amazon (Versand durch Amazon) übernimmt Amazon die Kommissionierung, Verpackung und den Versand von Bestellungen und stellt somit das eigene Versandnetzwerk für Verkäufer von Waren zur Verfügung. Das bedeutet ein Anbieter hat die Möglichkeit Produkte in den Logistikzentren von Amazon zu lagern und bei Bestellung werden die Produkte von Amazon verpackt, versendet und bei Stornos rückabgewickelt. Der Anbieter muss also in Vorleistung gehen, was den Kauf der Produkte angeht und dafür sorgen, dass Bestellungen reinkommen, alles weitere wird ihm abgenommen.

  • Marketingaufwand: Mittel bis hoch, da die Produkte auch innerhalb von Amazon angeboten werden, der meiste Traffic wird jedoch meist über eigene Kanäle produziert.
  • Verkauf: Bis zur Abwicklung der Bestellung wird alles vom Anbieter erledigt, lediglich der Versand der Ware, inklusive Verpackung und Rückabwicklung wird von Amazon abgenommen.

FBM

Wählt ein Anbieter von Waren das Fulfillment by Merchant Programm von Amazon (FBM: Versand vom Verkäufer), kann der Anbieter die Waren innerhalb von Amazon verkaufen, die Abwicklung des Versands muss jedoch selbst übernommen werden. Das bedeutet Amazon dient lediglich als Marktplatz, den Kauf der Ware, die logistische Abwicklung der Lagerung, Kommissionierung und des Versands übernimmt der Anbieter.

  • Marketingaufwand: Mittel bis hoch, da die Produkte auch innerhalb von Amazon angeboten werden, der meiste Traffic wird jedoch meist über eigene Kanäle produziert.
  • Verkauf: Hoher Aufwand beim Verkauf, da die komplette Abwicklung vom Anbieter erfolgt.

Dropshipping

Ähnlich dem Prinzip FBA werden beim Dropshipping (auch: Streckengeschäft, Streckenhandel oder Direkthandel genannt) Waren ohne physischen Kontakt direkt vom Hersteller gekauft und ohne weiteres Zutun an Kunden verschickt. Dabei handelt es sich jedoch meist um große Mengen an Waren, also komplette Container die an den Handel verkauft werden. Der Unterschied zu FBA besteht also darin, dass hier keine Endkunden beliefert werden, sondern Händler die die Ware dann selbst an den Endkunden verkaufen. Der größte Aufwand besteht im Verkauf der Ware und vor allem der logistischen Abwicklung, da meist importierte Waren verkauft werden und internationale Handelsbedingungen (Incoterms) berücksichtig werden müssen, als auch Ausfuhr- sowie Einfuhrbedingungen.

  • Marketingaufwand: Gering bis Mittel, da es lediglich wenige Käufer braucht, diese jedoch große Mengen abnehmen müssen. Das größte Ziel ist es durch zufriedene Kunden und einer guten Beziehung zu bestehenden Kunden erneute Käufe, also Folgegeschäfte zu generieren.
  • Verkauf: Hoher Aufwand, da vor allem logistische Herausforderungen zu meistern sind.

E-Commerce

Der elektronische Handel (E-Commerce, auch Internethandel oder Onlinehandel genannt) ist dadurch gekennzeichnet, dass Waren im Internet verkauft werden. Das bedeutet auch der Verkauf über Amazon ist E-Commerce, jedoch wird der Begriff meist verwenden, wenn ein Anbieter seinen eigenen Webshop betreibt. Das bedeutet die komplette technische Plattform für die Bereitstellung von Produkten, dem Kauf, der Zahlungsabwicklung, sowie der kompletten Logistik wird vom Anbieter übernommen.

  • Marketingaufwand: Hoch, da der gesamte Traffic über die eigene Seite erfolgen muss, das bedeutet der Shop muss verschiedene Traffic Quellen (wie bspw. Google, Social, Presse, Communities usw) haben.
  • Verkauf: Hoher Aufwand, da nicht nur die gesamte Logistik vom Anbieter erfolgt, auch die technische Plattform des Shops.

2. SEO Power: Wie lässt sich das Ranking einer Domain verbessern?

SEO ist der Marathon im Suchmaschinenmarketing, die Online Marketing Disziplin, von der man nachhaltig am meisten profitieren kann. Dementsprechend dauert es Zeit und bedarf Geduld, um lukrative Positionen in den Suchergebnislisten zu erzielen. Wer SEO langfristig angeht,

  • erhöht die Website Sichtbarkeit
  • steigert die Website Zugriffszahlen und
  • zahlt kein Geld für Suchmaschinen-Ads.

Worauf es wirklich ankommt

  1. Die technische Basis. SEO Arbeit beginnt demnach bei der Wurzel (der Website) und dem Hosting. Die Fülle an Onpage-Faktoren, welche die Rankings beeinflussen, müssen passen: Von der Wahl der URL bis zur Bildbenennung, der Ladegeschwindigkeit oder den Verzeichnissen/Permalinks und META Daten – um einige zu nennen.
  2. Speziell die mobile Version ist ein Erfolgsfaktor, der nicht vernachlässigt werden darf. Seit 2018 bildet die mobile Version einer Website den Hauptanker der Rankingverteilung.
  3. Content ist und bleibt auch 2022 King. Website Betreiber müssen Die Fragen der User beantworten und sie überzeugen. Statische Seiten sowie Blog Artikel sind das Mittel dazu. Wer SEO erfolgreich angehen möchte muss eine Content Strategie umsetzen und stetig hinterfragen, welche Inhalte die Zielgruppe nachfragt.
  4. Wie der Content ist Linkaufbau wichtig. Es ist eine Empfehlung von Anderen, die Google als positiv einstuft. Je näher die Empfehlung thematisch kommt, desto stärker ist ihre Wirkung.
  5. Konstanz in allen wichtigen Bereichen – Dabei bleiben und nicht nachlassen.

Je stärker die Sichtbarkeit einer Domain ist, umso höher ihr Wert. Mit SEO kann dieser Wert positiv beeinflusst werden.

3. Verkaufsplattformen von Domains

Wenn man vor hat eine Domain zu verkaufen, kann man sowohl selbst aktiv werden und potentielle Interessenten auf das Angebot hinweisen oder über Marktplätze für Business Webseiten gehen. In Amerika ist der Markt für Domains bereits deutlich größer als in Deutschland, jedoch gibt es auch hierzulande schon erste Marktplätze:

Dass Amerika in diesem Bereich schon weiter fortgeschritten ist, zeigen alleine schon die Höchstpreise der Webseiten. Bei Empire Flipper ist aktuell eine Domain für den Preis von 4 Mio. Dollar online (monatlicher netto Umsatz von knapp 94.000 Dollar), in Deutschland liegt der Höchstpreis für eine Webseite bei gerade mal 300.000€, mit einem Jahresumsatz von 700.000€.

4. FAZIT: Der Markt ist am kommen

Auch wenn es in Deutschland noch nicht etabliert ist, die Investition in eine Business Website wird nach unserer Prognose auch hierzulande einen Boom erleben. Der Aufbau einer Business Website bedarf jedoch nicht nur einem hohen zeitlichen Einsatz, sondern auch einem gewissen Maß an Glück, denn Trends vorauszusehen ist nicht einfach und die Konkurrenz schläft nicht. Beim Aufbaue einer Business Webseite sollte also auf Know-How nicht verzichtet werden, damit sich die Investition an sich am Ende auch auszahlt.